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Macbeth - Gotteskrieger

Geschrieben von Blackwarrior am Friday 17. July 2009
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  1. Unter dem Beil
  2. Hunde wollt ihr ewig leben
  3. Das Boot
  4. Golgatha
  5. Vater
  6. Gotteskrieger
  7. Maikaefer flieg
  8. Mein kleiner Soldat
  9. Totentanz
  10. Am Grab
Die 1985 in der damaligen DDR gegründete Thrash Metal Band Macbeth veröffentlich mit "Gotteskrieger" ihr Debutalbum. Gesungen wird in der Muttersprache: Deutsch, das macht den Sound gleich noch ein wenig brachialer.
 
"Unter dem Beil" eröffnet das Album. Der Song kommt direkt daher. Ohne grosses Intro wird gleich heftig losgelegt. Was mir neben der Deutschen Sprache auffällt, sind die vielen Vergleiche, welche man zu anderen Rock/Metal Bands aus Deutschland ziehen kann. Finde ich mich zum Teil vom Takt und den Drums ein wenig an Rammstein erinnert. Aber die Band hat in ihrer langen Geschichte ja auch schon mit einigen ihrer Landsgenossen auftreten dürfen. "Hunde wollt ihr ewig leben" ist das nächste Stück auf der Scheibe. Der Schwung aus dem ersten Track wird mitgenommen und wartet mit noch härteren Passagen auf. Es macht den Anschein als ob die Band hier erst richtig in Fahrt gekommen ist. Und weiter geht es mit "Das Boot", welches übrigens auch (wie schon "Hunde wollt ihr ewig leben") ein Titel eines Deutschen Films zum 2. Weltkrieg ist. Nun könnte man darüber spekulieren ob Macbeth hier eine Art Vergangenheitsbewältigung betreiben oder einfach nur gute Musik machen. Ich überlasse dies jedoch jedem selbst, wie er das auffassen will. Fest steht, dass auch dieses Song sich mit dem Thema Tod auseinandersetzt. Die Steigerung des Themas geht nun nur noch über die Religion und so hat dann auch "Golgatha" die Kreuzigung zum Thema. Schwer klingen hier die Gitarren im Intro und der Song ist etwas langsamer, wie schon auch "Das Boot". Im Einklang mit den schweren Gitarrenriffs klingt hier auch die Stimme von Olli Hippauf schwerer. "Golgatha" ist meines Erachtens eines der Highlights auf dieser Scheibe. Mit "Vater" folgt ein kurzes, leichtklingenes, schon fast versöhnlich wirkendes Intermezzo. Darauf folgt der Titeltrack "Gotteskrieger", welches mein absoluter Favorit ist. Schnell, brachial und mit einem eingänglichen Refrain versehen - ein Anwärter auf einen Hit.
Danach wird das Neue Testament wieder verlassen und eine elegante Anspielung auf Metallica mit "Schlaf Kindlein Schlaf" innerhalb von "Maikäfer flieg" entzückt die Ohren. Ein weiterer guter Song auf dieser Scheibe. "Mein kleiner Soldat" hat im Refrain wieder ähnliche Qualitäten wie bereits "Gotteskrieger". Die letzten Songs auf der Scheibe sind allesamt sehr gelungen.
 
Den Ostdeutschen ist hier ein richtig vielversprechendes Album gelungen, welches glaube ich in die deutschsprachige Metalgeschichte eingehen wird. Die Songs sind durchdacht und perfekt inszeniert. Darüber hinaus sind die Texte (und vor allem Liedtitel) sehr gut ausgewählt und drehen sich um einen Themenbereich, den Tod. Vielfach werden auch Inhalte aus der Bibel wiedergegeben, was mich persönlich sehr fasziniert hat. Beginnend beim Alten Testament im Song "Unter dem Beil", hin zum Neuen Testament in "Golgatha" und "Vater", sowie noch ein wenig Offenbarung in "Gotteskrieger".
 
Wer also Onkelz und ähnliche deutschsprachige Bands mag, dem sei dieses Album dringendst empfohlen, da es seit längerem eines der besten Alben ist, das mir in die Finger (zu Ohren) gekommen ist.

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